Hunde zeigen verschiedene Gangarten, die es ermöglichen, ihren Bewegungsablauf zu verstehen und eventuelle Unstimmigkeiten zu erkennen. Diese Gangarten sind wichtig, um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beurteilen. Hier sind die Hauptgangarten und ihre Merkmale:

1. Schritt (Walk)
Der Schritt ist die langsamste Gangart eines Hundes. Jeder Fuß hebt sich einzeln und setzt wieder auf den Boden auf, was zu einem stabilen und gleichmäßigen Bewegungsmuster führt. Im Schritt setzen die Pfoten nacheinander auf den Boden: Links vorne, rechts hinten, rechts vorne, links hinten.
Merkmale:
• Langsam und gleichmäßig.
• Vier-Punkte-Kontakt: Es sind immer mindestens zwei Pfoten am Boden.
• Ruhiger Bewegungsablauf.

2. Trab (Trot)
Der Trab ist eine mittlere Gangart und zeichnet sich durch eine diagonale Bewegung aus, bei der sich das linke Vorderbein und das rechte Hinterbein sowie das rechte Vorderbein und das linke Hinterbein gleichzeitig bewegen. Es ist eine energieeffiziente Gangart, die oft von Hunden auf längeren Strecken genutzt wird.
Merkmale:
• Diagonale Bewegung.
• Zwei-Punkte-Kontakt: Es sind immer zwei Pfoten gleichzeitig am Boden.
• Rhythmisch und fließend.

3. Galopp (Gallop)
Der Galopp ist die schnellste Gangart eines Hundes und wird oft in kurzen, schnellen Sprints eingesetzt. Es gibt zwei Haupttypen des Galopps: den Transversalgalopp und den Rotationsgalopp. Beim Transversalgalopp setzt der Hund erst beide Hinterbeine auf, dann das diagonale Vorderbein und schließlich das andere Vorderbein. Beim Rotationsgalopp bewegt sich der Hund in einer kreisförmigen Bewegung.
Merkmale:
• Hohe Geschwindigkeit.
• Vier-Punkte-Kontakt, aber es gibt Momente, in denen alle vier Pfoten den Boden verlassen.
• Explosiv und kraftvoll.

4. Passgang (Pacing)
Der Passgang ist eine weniger übliche Gangart, bei der sich die Beine auf derselben Körperseite gleichzeitig bewegen. Das bedeutet, dass das linke Vorderbein und das linke Hinterbein gleichzeitig gehoben und gesetzt werden, gefolgt vom rechten Vorderbein und rechten Hinterbein.
Merkmale:
• Seitliche Bewegung.
• Zwei-Punkte-Kontakt auf derselben Seite des Körpers.
• Weniger stabil als der Schritt oder Trab.

Unstimmigkeiten im Gangbild erkennen
Unstimmigkeiten im Gangbild eines Hundes können auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, darunter orthopädische, neurologische oder muskuläre Probleme. 

Hier sind einige häufige Anzeichen von Gangunregelmäßigkeiten:
• Lahmheit: Der Hund entlastet ein Bein oder setzt es gar nicht auf den Boden.
• Steifer Gang: Mangelnde Flexibilität in den Gelenken, was auf Arthrose oder andere Gelenkprobleme hinweisen kann.
• Schleifen der Pfoten: Dies kann auf neurologische Probleme hindeuten.
• Unkoordinierte Bewegungen: Könnten auf muskuläre Schwächen oder neurologische Störungen hinweisen.

Ursachen für Gangunregelmäßigkeiten
Gangunregelmäßigkeiten können viele Ursachen haben. Hier sind einige mögliche Ursachen:
• Verletzungen: Traumata, wie Prellungen, Zerrungen oder Frakturen.
• Arthrose: Degenerative Gelenkerkrankungen.
• Neurologische Störungen: Probleme im Nervensystem, wie Bandscheibenvorfälle oder Neuropathien.
• Muskelprobleme: Muskelschwächen oder -entzündungen.
• Erkrankungen der Pfoten: Verletzungen oder Infektionen der Pfoten oder Krallen.
• Erbkrankheiten: Angeborene Fehlstellungen oder genetisch bedingte Erkrankungen.

Fazit
Das Verständnis der verschiedenen Gangarten eines Hundes ist entscheidend, um Unstimmigkeiten im Gangbild zu erkennen. Eine frühzeitige Erkennung von Gangunregelmäßigkeiten ermöglicht eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung, was die Lebensqualität des Hundes erheblich verbessern kann. Regelmäßige Beobachtungen und Untersuchungen sind daher unerlässlich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu gewährleisten.